Fühlen sich wohl bei Holemans: Uferschwalben

von Claudia Kressin

Ein Uferschwalbenpärchen baut eine Niströhre in einer Sand-Steilwand (Foto: Hans Glader)

Lebensraum für gefährdete Vögel

Über 460 Uferschwalben-Brutpaare konnten im Jahr 2022 in den Kiesgruben von Holemans gezählt werden. Das ist um so erfreulicher, als diese eleganten und akrobatischen Vögel in unserer Region kaum noch natürliche Lebensräume finden.

Uferschwalben bauen sich ihre Nistplätze vorzugsweise in steilen Uferwänden – sie bohren lange Niströhren und legen darin ihre Nester an. Natürliche Steilwände finden sich in der Kulturlandschaft des Niederrheins aber nur noch sehr vereinzelt. Deshalb nutzen die Zugvögel gern die Steilwände, die in den Kieswerken durch den Rohstoffabbau entstehen.

Schon im April – kurz nach ihrer Rückkehr aus dem afrikanischen Winterquartier – beginnen die wendigen Singvögel mit dem Bau der etwa 70 Zentimeter langen Röhren, am liebsten in einer frisch angerissenen Steilwand. In die am Ende erweiterte und mit Gräsern und Wurzeln gepolsterte Nistkammer legt das Weibchen Ende April bis Ende Juni ihre Eier. Das gemeinsame Graben der Bruthöhle gehört bei den Uferschwalben übrigens zum Liebesspiel.

Die Uferschwalbe ist die kleinste heimische Schwalbenart. Sie ist etwa zwölf Zentimeter lang und wiegt nur 14 Gramm. In Deutschland brüten etwa 85.000 bis 135.000 Paare. Die Uferschwalbe ist in fast allen europäischen Ländern auf der roten Liste der gefährdeten Tiere verzeichnet.

So verteilten sich die Brutpaare in diesem Jahr auf die Holemans-Standorte am Niederrhein:

Reeser Meer Süd: 124 Brutpaare, Reeser Meer Norderweiterung: 188 Brutpaare plus 29 Brutpaare in der künstlichen Nistwand, Kieswerk Issum: 120 Brutpaare. Hinzu kommen 114 Brutpaare, die im Kieswerk Schwegermoor im Osnabrücker Land gezählt wurden.

 

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